Frau mit grobem Strickpullover.

Pflegetipps für eure Lieblingsstyles aus Wolle

Jeder hat sie im Schrank: Lieblingsstyles aus Strick, die uns treu durch den Herbst und Winter begleiten. Damit sie das lange tun können und angenehm flauschig und weich bleiben, bedarf es jedoch einer speziellen Pflege. Vor allem die Strickteile aus Naturfasern danken es uns, wenn wir ihnen ein besonderes Augenmerk schenken. Aus diesem Grund geben wir euch heute ein paar Tipps zur Pflege, zum Waschen und zum Trocknen der verschiedenen Qualitäten.

Pflanzliche Wolle

Baumwolle

Baumwolle wird aus den Samenhaaren der gleichnamigen Pflanze gewonnen. Die langen, glatten und kaum elastischen Fasern werden zu dünnen Fäden gesponnen, um dann weiterverarbeitet zu werden. Oft werden sie vorher noch veredelt. Die Merzerisierung stellt dabei ein weit verbreitetes Beispiel dar. Dabei wird die Baumwolle mit Natronlauge behandelt, umso den ursprünglichen Glanz hervorzuheben und deren Qualität zu verbessern. Ohne eine solche Behandlung und von Hand geerntet

Baumwolle Eigenschaften

Pflege von Kleidungsstücken aus Baumwolle

Die geringe Neigung zum Verfilzen macht die Pflege von Baumwolle und Baumwoll-Mischgeweben recht unkompliziert. Die Strickstyles können meist, je nach Angabe im Pflegeetikett, bei 40 bis 60 Grad und niedrigem Schleudergang in der Maschine gewaschen werden. Um eure Lieblingsstyles zusätzlich zu schonen empfiehlt es sich, die Teile auf links zu drehen und gegebenenfalls einen Wäschesack zu verwenden.

Der Trockner kann bei den meisten Teilen aus Baumwolle verwendet werden. Achtet aber bitte zusätzlich auf die Hinweise im Pflegeetikett.

Tierische Wolle

Tierische Wolle wird aus den weichen Haare von Schafen, Ziegen, Kamelen und Kaninchen gewonnen. Strickstyles aus Naturwolle sollten nicht allzu oft gewaschen werden. Wenn sie jedoch wirklich verschmutzt sind, ist dies natürlich unausweichlich. Im Folgenden gehen wir zuerst ein wenig auf die unterschiedlichen Wollarten ein und geben euch dann Tipps zu deren Pflege.

Schafwolle

Die Fasern der Schafwolle können, je nach Art und Alter des Schafes, von fein bis grob ausfallen. Sie werden nach der Schur sortiert und gekämmt. Danach werden die einzelnen Fasern zu einem langen dünnen Faden gesponnen. Wie die Baumwolle kann die Schafwolle zusätzlich ausgerüstet/veredelt werden. Das Eulanisieren bietet beispielsweise Schutz vor Mottenfraß. Die Bezeichnung Schurwolle oder Reine Schurwolle besagt darüber hinaus, dass die Wolle vom lebenden Schaf gewonnen wurde.

  • Kurkkolle (erste Schur im Alter von bis zu 6 Monaten): Die Wolle ist weich, elastisch und glatt.
  • Merinowolle (vom gleichnamigen Merino-Schaf): Merinowolle ist extrem fein, weich, sehr elastisch und sehr hochwertig.
  • Crossbredwolle (vom gleichnamigen Crossbred-Schaf, einer Kreuzung aus Merino- und Grobwollschaf): Crossbredwolle ist mittelfein und weniger elastisch als die Merinowolle.
  • Cheviotwolle (vom gleichnamigen Cheviot-Schaf): Cheviotwolle ist eher grob, derb und weniger bis gar nicht gewellt.
Schafwolle - Tipps

Die Wolle des Schafes kann Feuchtigkeit im Faserinneren sehr gut aufnehmen, die Oberfläche weist Wasser wie Schmutz jedoch ab. Sie nimmt darüber hinaus kaum Gerüche an und ist schwer entflammbar. Styles aus Schafwolle halten auch an kalten Tagen sehr warm und leiern nicht aus.

Kaschmir

Das feine Unterhaar der Kaschmir-Ziege liefert Fasern für die gleichnamige Wolle. Das strapazierfähige Fell wird von Hand ausgekämmt und liefert circa 200 Gramm Wolle. Die aus den Fasern hergestellten Fäden werden mit zwei Fäden (Two ply) oder mit drei Fäden (Three ply)  zu Garnen gesponnen. Letzteres ist strapazierfähiger und neigt weniger zur Knötchen-/Pillingbildung. Das Garn ist sehr teuer und wird daher meist mit günstigeren Garnen gemischt.

Wolle Kaschmir Pflege

Die Kaschmirfaser ist sehr fein und zeichnet sich durch ein hohes Wärmerückhaltevermögen aus. Sie kann bis zu einem Drittel ihres Eigengewichtes Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt sich gleichzeitig nicht feucht an. Dabei wird von außen eindringendes Wasser durch das natürliche Wollwachs abgestoßen.

Pflegetipps und Waschhinweise für eure Lieblingsstrickteile

Für alle Styles aus Wolle gilt:  Unangenehme Gerüche verschwinden, wenn die Kleidungsstücke ein wenig draußen gelüftet werden. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit verhilft zu einem Frischekick (Badezimmer). Wenn euer Kleidungsstück aus Strick jedoch wirklich verschmutzt ist, darf es natürlich auch gewaschen werden. Hier stellt sich dann spätestens die Frage: Handwäsche oder Wollwaschgang in der Maschine? Ich gehöre zu den klaren Handwäsche-Verfechtern. Tierische Wolle verlangt eine sanfte Pflege. Die Reinigung per Hand ist daher meines Erachtens grundsätzlich zu empfehlen. Dabei sind jedoch einige wichtige Dinge zu beachten:

Welches Waschmmittel darf verwendet werden?

Es sollte ausschließlich Spezialwaschmittel oder ein sanftes Shampoo in lauwarmem Wasser zur Anwendung kommen. Auf den Einsatz von Voll- und Colorwaschmittel sollte komplett verzichtet werden, da deren chemische Zusammensetzung die Wollfaser angreift. Außerdem bilden Wollwaschmittel und Shampoo mehr Schaum, was das Kleidungsstück vor zu hoher Reibung schützt.

Kein Kneten!

Um die richtige Temperatur einzustellen, könnt ihr das Wasser an der Innenseite eurer Handgelenke testen. Empfindet ihr es an dieser Stelle weder zu warm noch  zu kalt, ist die Temperatur richtig eingestellt. Das Kleidungsstück darf ein wenig einweichen (höchstens 10 Minuten) und sollte dann lediglich sanft geschwenkt werden. Zu starkes Kneten und Wringen muss dabei unbedingt vermieden werden.

Hinweise zum Trocknen

Zum Trocknen rollt ihr das Kleidungsstück leicht in ein Handtuch ein und drückt es vorsichtig aus. Legt es danach auf einen Wäscheständer mit dem Frotteehandtuch als Untergrund. Hängt das Strickteil auf keinen Fall auf und wringt es davor auch nicht aus. So vermeidet ihr, dass es die Form verliert und Fasern zerstört werden. Für eine langanhaltende gute Qualität sollte ganz auf den Einsatz eines Wäschetrockners verzichtet werden.

  • Schaut immer vor dem Waschen auf das Pflegeetikett!
  • Falls doch die Maschine genutzt wird, sollte die Füllmenge nur bei einem Viertel der Trommel liegen. So wird eine etwaige Beanspruchung durch erhöhte Reibung vermieden.
  • Alle Verschlüsse schließen, Kleidungsstück auf links drehen und gegebenenfalls einen Wäschesack verwenden, um Schäden durch Fädenziehen zu vermeiden.
  • Sanftes Spezialwaschmittel oder Shampoo verwenden. Voll- und Colorwaschmittel sind ungeeignet.
  • Bei der Handwäsche unbedingt vorher die Wassertemperatur am Handgelenk testen.
  • Kleidungsstück sanft im Wasser schwenken. Zu starkes Kneten und Wringen sollte vermieden werden.
  • Vor dem Trocknen sanft in Form ziehen, auf ein Handtuch legen, einrollen und sanft ausdrücken.
  • Zum Trocknen auf dem Handtuch liegen lassen.
  • Strickstyles niemals in die Sonne oder auf die Heizung legen.
  • Kleiner Tipp: Damit die Härchen der edleren Wollsorten wie Kaschmir schön weich bleiben und weiterhin hochstehen, könnt ihr das feuchte Kleidungsstück für circa zwei Stunden in einem Gefrierbeutel ins Tiefkühlfach legen und danach wie gewohnt trocknen.

 

Wolle und die richtige Pflege

Ich bin ein absoluter Woll- und Strickliebhaber. Daher ist es mir unglaublich wichtig, vor allem meine klassischen Basic-Teile aus Strick zu hegen und zu pflegen. Teilweise hören sich die Ratschläge vielleicht etwas aufwendig an, eure Lieblingsstyles werden es euch jedoch garantiert danken. Habt ihr vielleicht noch weitere Tipps zum Thema? Ich freue mich über Kommentare von euch!

 

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